Hochwasserschutz Burgerbach, Winhöring

Projektbeginn: 2015
Voraussichtliches Projektende: 2026

Große Sperre am Burgerbach Bild vergrössern Abb. 1: Burgerbach, eine von zwei großen Sperren

Begründung und Zielsetzung

Der Burgerbach ist ein Gewässer III. Ordnung und als Wildbach eingestuft. Der Burgerbach ist teilweise ausgebaut und liegt in der Unterhaltspflicht des Freistaats Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Traunstein. Mit Beginn der Verrohrung ist der Burgerbach ein Gewässer dritter Ordnung und fällt in den Zuständigkeitsbereich der Gemeinde Winhöring.

Im Rahmen der Gewässerunterhaltung und einer Bestandsaufnahme zeigte sich, dass der Retentionsraum der zwei bestehenden Hochwasserrückhaltebecken im Einzugsgebiet des Burgerbachs im Vergleich zum Ursprungszustand durch fortschreitende Verlandung stark abgenommen hat. Des Weiteren liegen neue hydrologische Randbedingungen zur Bemessung und für den Betrieb der beiden Rückhaltebecken vor.

Planungsziel ist daher die Sanierung und Optimierung der bestehenden Hochwasserschutzanlagen (vgl. Abbildung 1 – eine von zwei großen Sperren) am Burgerbach, um unter veränderten Randbedingungen einen funktionierenden Hochwasserschutz für ein 100-jährliches Hochwasserereignis zu erhalten.

Projektausführung

Die baulichen Maßnahmen an der unteren Sperre (Sperre I) wurden Ende April 2023 abgeschlossen. Zur Gewährleistung der Hochwasserrückhaltefunktion wurde die Sperre um 0,7m erhöht. Um den Retentionsraum künftig optimal ausnutzen zu können, wurde der Sperrenauslass durch den Einbau eines Schützes im Vergleich zum IST-Zustand etwas verkleinert.

erneuerte Sperre IBild vergrössern Abb.2: Bei der erneuerten Sperre I sorgt die V-förmige Sperrenkrone bei Hochwasser für einen kontrollierten Ablauf

Damit der Auslass im Hochwasserfall z.B. durch Äste nicht verlegt wird, wurde wasserseitig direkt an die Sperre anschließend ein Schrägrechen aus Stahlträgern errichtet. Damit im Extremfall (Überlastfall) ein Überlaufen der Sperre kontrolliert ablaufen kann, wurde die sogenannte Hochwasserentlastung auf der Sperrenkrone vergrößert und mit und einem beidseitigen Anzug (also leicht V-förmig) ausgeführt. Zusätzlich wurde die seitliche Einbindung der Sperre in das Gelände verbessert.

Die geplante Sanierung der oberen Sperre gestaltet sich aufgrund der äußerst schwierigen Zugänglichkeit und des komplexen Baugrunds als sehr kostenintensiv. Zudem kann wegen des Geländes eine dauerhafte Räumung der Sperre nicht gewährleistet werden. Momentan wird die Notwendigkeit der Sanierung der oberen Sperre überprüft, um ein nachhaltigeres Schutzkonzept zu finden. Ein möglicher Neubau der Verrohrung durch den Ortsteil Burg könnte die Sanierung der oberen Sperre ersetzen. Das WWA und ein beauftragtes Ingenieurbüro prüfen die größtmögliche Dimensionierung der Verrohrung die den Hochwasserabfluss schadlos abführen soll, wenn auf die Sanierung der oberen Sperre verzichtet werden würde. Im Frühsommer 2024 liegen die Ergebnisse für das weitere Vorgehen vor.