Hochwasserschutz Trostberg

Projektbeginn: 2008
Voraussichtliches Projektende: 2024

1. Begründung und Zielsetzung

Wohnen am Fluss ist eine feine Sache. Gefährlich kann es jedoch werden, wenn Hochwasser einsetzt. Schutz vor genau dieser Situation sollen die Menschen erhalten, die in den beiden Trostberger Ortsteilen Pechlerau und Saliterau leben – und damit sehr nah an der Alz. Das Hochwasserschutz-Konzept sieht umfangreiche Maßnahmen vor. Vorhabensträger ist das Wasserwirtschaftsamt Traunstein im Auftrag des Freistaats Bayern.

100-jährliches Hochwasser als Richtwert

Die Planungen sehen den Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasserereignis vor und haben zudem einen Klimazuschlag von 15 Prozent einkalkuliert. Das bedeutet, die Anlagen halten selbst dann stand, wenn die Alz mehr Wasser führen sollte, als es für ein 100-jährliches Hochwasser berechnet ist.

2. Projektbeschreibung

Tragende Säulen sind Schutzmauern und Gewässerverbreiterung

Tragende Säulen der, mit der Stadt Trostberg abgestimmten Variante sind je eine Schutzwand links und rechts der Alz sowie das Absenken von Flächen im Vorland. Ein Zugang direkt ans Wasser gehört ebenfalls zum Konzept.

Buhnen nehmen den Druck vom Ufer

Auf der linken Seite, zwischen Bundesstraßen- und Bahnbrücke, wurde das Ufer bereits Anfang 2023 um 20 Meter aufgeweitet. Am Außenufer der Kurve, die der Fluss nahe der Saliterau beschreibt, entstanden der Reihe nach sechs Buhnen. Aus Wasserbausteinen errichtet, reichen sie etwa bis in die Flussmitte. Weil sie geneigt angelegt sind, sorgen die Buhnen bei Hochwasser dafür, dass das Wasser eher in die Flussmitte fließt. Der Vorteil: Der Druck auf das Ufer lässt nach.

Jeder Ortsteil erhält eine Hochwasserschutzmauer

Kernstück des Schutzkonzeptes sind die beiden geländemodellierten Hochwasserschutzwände. Die für den Ortsteil Pechlerau beginnt an der Brücke über den Alzkanal, unterquert die Bahnbrücke und verläuft dann entlang des Spielplatzes bis zur Siedlung. Der Zugang sowie der Spielplatz selbst bleiben erhalten, ebenso der angrenzende Fußballplatz. Auf Höhe der Bahnbrücke wird der Treppenübergang um 90 Grad in Fließrichtung gedreht.

Die Hochwasserschutzwand für die Saliterau beginnt an der Brücke der B299 und führt entlang des Geh- und Radweges bis ans Ende der Saliteraustraße. Die Schrebergärten bleiben erhalten. Die Mauer wird hier zwischen Radweg und Schrebergärten errichtet. Der Bau ist für den Winter 2023/2024 geplant.

Sobald der Hochwasserschutz fertiggestellt ist, können auch bei einem 100-jährlichen Hochwasser mit Klimazuschlag Überflutungen in den Trostberger Ortsteilen Pechlerau und Saliterau ausgeschlossen werden.