Chiemsee

Achendelta Bild vergrössern Achendelta

Der Chiemsee ist ein wichtiges Erholungsgebiet für die umliegenden Regionen. Neben dem Badebetrieb an verschiedenen Orten rund um den See wird vor allem der Segelsport gepflegt.

Der von Radfahrern und Spaziergängern genutzte Uferweg rund um den Chiemsee führt oft direkt am Wasser entlang und ermöglicht Ausblicke auf den See.

Bestimmte Bereiche des Sees, wie das Achendelta, unterliegen einem strengeren Schutz, der mit einem Betretungsverbot für nicht Nutzungsberechtigte verbunden ist.

Gewässerdaten
Daten zum Chiemsee
Gewässergüte mesotroph
Gewässerabfluss Alz-Inn-Donau
Wasserwirtschaftliche Bedeutung Gewässer I. Ordnung
Seeart N
Hauptnutzungsart E, F, S
Wasserspiegel 518,19 m ü.NN
Oberfläche 7.990,00 ha
Volumen 2.047.840.000,00 m3
maximale Tiefe 73,40 m
mittlere Tiefe 25,40 m
Länge 12,80 km
Breite 6,24 km
Umfang 63,96 km
Einzugsgebiet 1.398,56 km2

Ringkanalisation

Der Chiemsee wurde über Jahrzehnte durch die Abwassereinleitungen der umliegenden Gemeinden und durch den Eintrag über die Tiroler Achen belastet und galt als eutroph (nährstoffreich). Seit 1989 ist die Ringkanalisation fertiggestellt und der Nährstoffeintrag über häusliche Abwässer minimiert.

Die Phosphatkonzentrationen sind seither rückläufig und der Chiemsee kann nun eindeutig als mesotroph (mit geringem Nährstoffangebot) eingestuft werden.

Der Verlandung auf der Spur

Kann die Verlandung des Chiemsees gestoppt oder zumindest merklich reduziert werden? Mit einem Vergleich aus der Medizin lässt sich die Situation recht gut beschreiben: Es gibt keine Therapie für das ewige Leben – nicht für ein Menschenleben und auch nicht für den Chiemsee. Trotzdem wird zukünftig versucht, wo möglich und sinnvoll, die negativen Auswirkungen der Verlandung zu minimieren, um das Leben des Chiemsees zu verlängern.

Ursache der Verlandung

Hauptursache der Verlandung ist nicht wie vielfach angenommen der Kies, der in der Gewässersohle transportiert wird, sondern die Schwebstoffe, die in erster Linie über die Tiroler Achen in den Chiemsee gelangen. Sie kommen überwiegend aus Tirol, aus dem Raum Kitzbühel. Schwebstoffe sind feinkörnige Mineralien wie Tone und Sande, die mit dem Wasser transportiert werden – man könnte auch salopp „braune Brühe“ dazu sagen. Im Beobachtungszeitraum von 1926 bis 2000 schwankten die Jahresmengen der Schwebstoffe dabei von wenigen Tausend Kubikmetern bis hin zu 450.000 Kubikmetern. Pro Jahr sind das im Schnitt ca. 300.000 Kubikmeter. Einzelne Hochwässer können bis zu 185.000 Kubikmeter in den See transportieren.

Nach der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren bedeckten große Seen das heutige Alpenvorland. In folgender idealisierten Abbildung ist von rechts der Salzburger See, der Chiemsee und der Rosenheimer See zu erkennen. Von diesen Seen ist bekanntlich nur noch der Chiemsee vorhanden.

Das Wasserwirtschaftsamt Traunstein versucht Maßnahmen zu realisieren, die die negativen Auswirkungen der Verlandung mildern. Fest steht, eine Patenlösung gegen die Verlandung des Chiemsees gibt es nicht. Vielmehr wird es auch in Zukunft darum gehen, auf einem "Weg der kleinen Schritte" der weiteren Verlandung tendenziell entgegenzuwirken.

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