Hochwasserschutz Tennbodenbach – Geschiebe- und Schwemmholzrückhaltebecken
Projektbeginn: 2016
Voraussichtliches Projektende: 2026
Begründung und Zielsetzung
Wer rund um die Talstation der Seilbahn zur Hochplatte wandert, kennt den Tennbodenbach. Ein Wildbach, der leise vor sich hinfließt. Der aber gefährlich werden kann, vor allem für die Menschen, die in Niedernfels und Piesenhausen wohnen. Die beiden Ortsteile der Gemeinde Marquartstein wären besonders betroffen, wenn starke Regenfälle zu Hochwasser oder im Extremfall zu Murabgängen im Bach führten. Um Leib und Leben besser zu schützen und hohe Sachschäden zu vermeiden, plant das Wasserwirtschaftsamt Traunstein auf Höhe der Talstation den Bau eines umfangreichen Hochwasserschutzes. Als sein Herzstück wird ein großes Geschiebe- und Wildholz-Rückhaltebecken entstehen, das dem bestehenden Becken vorgeschaltet wird.
Der Tennbodenbach liegt in diesem Bereich in der Ausbau- und Unterhaltungspflicht des Freistaats Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Traunstein. Zusammen mit dem geplanten Gewässerausbau im Anschlussbereich, sollen die bestehenden Siedlungsbereiche vor einem 100-jährlichen Hochwasserereignis geschützt werden.
Projektausführung
Im Wald gegenüber dem Parkplatz an der Talstation Hochplattenbahn soll eine neue Schutzanlage entstehen (vgl. Bild1).
Ein sogenannter Ablenkdamm komplettiert schließlich den geplanten Hochwasserschutz. Der Damm aus Wasserbausteinen wird parallel zum Tennbodenbach verlaufen, in Fließrichtung rechts. Seine Aufgabe ist es, das Areal Richtung Seilbahn und Parkplatz im Extremfall auch vor einem Murgang zu schützen. Auf Grund des geplanten Umbaus muss auch die bestehende Wanderwegbrücke am Parkplatz der Talstation abgerissen werden. Die neue, stabilere Querung über den Bach entsteht dann zwischen den neuen Querbauwerken.
Dort, wo das Rückhaltebecken liegen wird, wurden Ende 2021 zahlreiche Bohrungen, Sondierungen und Schürfe gemacht um den Baugrund zu erkunden. Ein entsprechender Bauentwurf für das Vorhaben wurde im September 2023 fertiggestellt. Im Anschluss beginnt zunächst die haushaltsrechtliche Genehmigung bevor das öffentlich-rechtliche Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden kann. Der Baubeginn hängt maßgeblich von der Verfahrensdauer ab. Die Behörde hält derzeit einen Beginn der vorbereitenden Fällungen und Rodungen zum Jahreswechsel 2024/2025 für möglich. Die Baustelle selbst könnte dann voraussichtlich im Winter 2025/26 starten.