Hochwasserschutz Höllgraben in Berchtesgaden

Projektbeginn: 2022
voraussichtliches Projektende: 2026

Begründung und Zielsetzung

Ziel des Projekts ist es, für das Ortsgebiet von Berchtesgaden einen Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasserereignis zu erreichen.

zwei identische Aufnahmen des Hanges von 1994 und 2018Bild vergrössern Blick auf die Rutschung Höllgraben in den Jahren 1994 und 2018. Der Stern markiert einen identischen Vermessungspunkt. Die Größenordnung der Verschiebungen ist deutlich erkennbar.
Foto: LfU Bayern
Der Höllgraben wurde zwar in der Vergangenheit stark verbaut und ist deshalb in der Regel leistungsfähig genug, um auch größere Hochwässer schadlos abzuführen. Allerdings stellt der große Rutschhang gegenüber der Zufahrtsstraße zum Wembachlehen, unmittelbar unterhalb der Siedlung Helliel, weiterhin ein unberechenbares Gefährdungspotential dar. Bereits Anfang der 2000er Jahre wurden dementsprechend spezielle Maßnahmen mit der Errichtung einer Netzsperre und dem Bau von Bypässen umgesetzt. Anlässlich der Hochwasserereignisse im Juli 2021 wurde auch die Gefährdungssituation am Höllgraben neu untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz der bestehenden Maßnahmen eine Verklausung mit anschließenden Ausuferungen an der Brücke Vorderbrandstraße bei einem größeren Hangrutsch oberhalb als wahrscheinlich gilt. Dadurch wären mit den entstehenden Ausuferungen über die Vorderbrandstraße hangabwärts große Siedlungsbereiche von Berchtesgaden betroffen.

Projektausführung

Gefahrenkarte HöllgrabenBild vergrössern Wildbachgefährdungsbereich für den Höllgraben
Im Januar 2022 wurde mit dem ersten Planungsschritt (Grundlagenermittlung) für den Hochwasserschutz begonnen und im Herbst desselben Jahres abgeschlossen. Als wesentliche Problemstelle gilt demnach vorrangig die Brücke Vorderbrandstraße. Aber auch die Unterquerungen der Bundesstraße B20 sowie die Brücke Untersteiner Straße reichen nicht vollständig aus, um ein Bemessungshochwasser durchzuleiten. Seit Herbst 2022 läuft die Vorplanung, in der verschiedene Varianten für den Hochwasserschutz untersucht werden. In einem ersten Schritt wurde hier die Planung eines Neubaus der Brücke Vorderbrandstraße an ein Ingenieurbüro vergeben.

Mit der baulichen Umsetzung der Maßnahmen kann nach Abschluss des wasserrechtlichen Genehmigungsverfahrens begonnen werden.