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Deichrückverlegung an der Salzach bei Fridolfing - Flächeninanspruchnahme und Ausgleichsmaßnahmen
Grunderwerb und Flächenbedarf
Für den Flächenanspruch wird unterschieden zwischen dem Flächenbedarf für den Deichbau und für die zusätzliche Überschwemmungsfläche.
Flächenbedarf für Deichbau | Zusätzliche Überschwemmungsfläche | ||
---|---|---|---|
Davon: | Davon: | ||
Ackerland | 3,4 ha | Ackerland | 2,3 ha |
Grünland | 4,5 ha | Grünland | 12,4 ha |
Au- und Mischwald | 15,0 ha | Au- und Mischwald | 86,2 ha |
Alter Deich2, | 0,6 ha | Alter Deich | 8,5 ha |
Sonstige Flächen | 0,6 ha |
Der Grunderwerb zählt bei einer so umfangreichen Maßnahme, wie der Rückverlegung eines 4,7 km langen Deiches, zu einer der forderndsten Aufgaben.
Hierbei wurde wie folgt vorgegangen:
- Reduktion der Betroffenheit auf ein vertretbares Maß
- Tausch von Flächen in einem Flurbereinigungsverfahren
- Entschädigungen für Grunddienstbarkeiten, erschwerte Bewirtschaftung und Ertragsausfall
- Minimierung des Flächenverbrauchs (vgl. Variantenuntersuchung)
Neue Überschwemmungsflächen
Im Rahmen der Deichrückverlegung entstehen neue Überschwemmungsflächen im Bereich zwischen dem alten und dem neuen Deich. Das Abflussgeschehen auf diesen Flächen wurde eingehend untersucht.
Ergebnisse:
- Auf Großteil der Flächen: Schleppspannung < 30 N/m2 : Daraus folgt: keine Erosion.
- Möglichkeit der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung der Überschwemmungsflächen bleibt bestehen.
- Umwandlung des Waldes von einer Hartholzaue zu einer Weichholzaue, bedingt durch die Überschwemmungen.
Ausgleichsmaßnahmen
Im Zuge des Projekts „Deichrückverlegung Fridolfing“ wurden eine Umwelt- sowie eine FFH-Verträglichkeitsstudie durchgeführt. Beide Studien kamen zu der Einschätzung, dass das Projekt aus gesamtökologischer Betrachtung positiv ist. Hierzu ein Auszug:
„Der Verlust von Lebensräumen durch die Anlage des geplanten Deiches wird darüber hinaus durch die qualitative Aufwertung von Lebensräumen (Auwälder, Altgewässer und Feuchtlebensräume) infolge der erheblichen Verbesserung der Auendynamik durch die geplante Maßnahme mehr als ausgeglichen.“
Aus diesem Grund waren die durchzuführenden Ausgleichsmaßnahmen für das Projekt vergleichsweise gering.
Ausgleichsflächen:
Auszugleichende Fläche | Ausgleichsfaktor | Ausgleichsfläche |
---|---|---|
Amphibienbiotop: 0,3 ha | 1:3 bis 1:4 | Ausgleichsbiotop: ca. 1,2 ha |
Verlust von Wald: 15 ha | 1:0,5 | Wald: 7,5 ha |
Auwald: 10,0 ha | 1:0,5 | Auwald 5,0 ha |
- Deichrückverlegung selbst schafft den Großteil der Ausgleichsmaßnahmen, da dadurch die Voraussetzungen für eine natürliche Aue- und Gewässerdynamik entsteht
- Ausgleichsbiotop mit einer Fläche von ca. 1,2 ha mit neu angelegten Wasserflächen, besonnten Ufern und angrenzenden Auwaldbereichen
- Neuerstellter Deich wird mittelfristig zu ökologisch wertvollem Halbtrockenrasen
- Aufforstung auf ausgewiesenen Flächen mit 30% Sukzession