Deichrückverlegung an der Salzach bei Fridolfing - Untersuchte Alternativen

Um diese Maßnahmen durchführen zu können, wurden drei Alternativen untersucht:

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Variante A:
Sanierung des gesamten Deichabschnitts, so dass er den heutigen allgemeinen Anforderungen der Deichbaurichtlinien entspricht.

Folgen:

  • Verbreiterung der Deichaufstandsfläche (flachere Böschungen und breitere Deichkrone)
  • Keine Verbesserung für die unterstromigen Anlieger
  • Keine positive Entwicklung der Sohlstabilität der Salzach (Widerspruch mit Wasserwirtschaftlicher Rahmenuntersuchung Salzach - WRS)
  • Widerspruch mit gesetzlichen Vorgaben (Renaturierung, Herstellung früherer Rückhalteflächen)

Variante B:
Erhaltung des bestehenden Deichs mit teilweiser Absenkung, sowie Erstellung eines zweiten Deiches im Vorland.

Folgen:

  • Entstehung eines Polders zwischen den beiden Deichen zur Abpufferung des Scheitelabflusses einer Hochwasserwelle
  • Zwei mögliche Trassen für den neu zu errichtenden Vorlanddeich (WRS und ROV)
  • Positive Auswirkung auf die Sohlstabilität der Salzach

Variante C:
Variante C hat sich aus den Überlegungen aus Variante B entwickelt. Hierbei wird der bestehende Deich aufgelassen und ein neuer Deich im Vorland errichtet.

Folgen:

  • Hinzugewonnene Überschwemmungsfläche dient als Retentionsfläche
  • Verbesserung des Hochwasserschutzes der Unterlieger
  • Sohlmorphologische Entlastung der Salzach
  • Erfüllung aller gesetzlichen Vorgaben und Beachtung der im ROV/WRS vereinbarten Ziele
Kennzahlen der Varianten
Variante A
Variante B
Variante C
WRS-Polder ROV-Polder
Gesamtkosten für Polder 7.200.000 € 17.000.000 € 30.000.000 € 11.000.000 €
Flächenbedarf für Deichbau davon 23,5 ha 33,7 ha 35,5 ha 23,5 ha
=> Acker- und Grünland 0,0 ha 21,9 ha 28,4 ha 9,1 ha
=> Au- und Mischwald 9,1 ha 10,8 ha 6,1 ha 14,4 ha
Alter Deich 14,4 ha 1,0 ha 1,0 ha 0,0 ha
Zusätzliche Überschwemmungsfläche 0,0 ha 244 ha 376 ha 110 ha

Bewertung der Alternativen und Entscheidung

Die untersuchten Varianten wurden durch einen Vergleich der Auswirkungen mit dem Ist-Zustand bewertet. Die beachteten Kriterien waren: Flächenverbrauch, Kosten, Erfüllung wasserwirtschaftlicher Zielsetzungen, Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und die Auswirkung auf das Grundwasser.

Als Ergebnis lässt sich folgendes festhalten:

  • Kosten/Nutzen-Vergleich: Variante C ist am günstigsten
  • Variante A ist aus wirtschaftlichen und rechtlichen Gründen abzulehnen
  • Variante B ist im nur im Hinblick auf den Hochwasserschutz am wirkungsvollsten
  • Entscheidung: Variante C, auch aus landwirtschaftlichen Gründen