Unser Amt im Spiegel der Zeit
Erste Schritte
Im Geiste der Aufklärung will Kurfürst Karl Theodor (1724 -1799) das staatliche Bauwesen modernisieren. Dazu lässt er 1788 ein Verzeichnis von sämtlichen Hof- und Landgebäuden, Wasserleitungen, Wehren und Brücken anlegen und ernennt 1790 den Topografen und Kartografen Adrian von Riedl zum Direktor der Straßen- und Wasserbauverwaltung.
Oberste Baubehörde
Mit der aufkommenden Industrialisierung braucht das rohstoffarme Bayern Energie und Verkehrswege. Um die Entwicklung der Infrastruktur voranzutreiben, wird 1830 die Oberste Baubehörde gegründet. Sie ist zuständig für die staatlichen Bauten und kümmert sich um die rechtlichen und technischen Belange der kommunalen und privaten Straßen-, Brücken und Flussbauten.
Straßen- und Flussbauamt Traunstein
Als untere Ebene der obersten Baubehörde werden 1872 auf "Allerhöchste Königliche Verordnung" 24 Landbauämter und 24 Straßen- und Flussbauämter errichtet. Davon ein Straßen- und Flussbauamt in Traunstein. Wegen der zunehmenden Bedeutung der Wasserwirtschaft werden dort ab 1890 Kulturbauingenieure eingesetzt. Deren vorranginge Aufgabe ist der Hochwasserschutz und die Förderung der landwirtschaftlichen Bodenkultur.
Wildbachsektion
Die verheerenden Fluten von 1899 haben ein zerstörerisches Ausmaß. Ihnen folgt die Gründung der Sektion für Wildbachverbauung Rosenheim und Kempten. Dank der Sanierung der Wildbacheinzugsgebiete und der Schutzwälder soll die Überschwemmungsgefahr eingedämmt werden.
1941 werden die Wildbachsektionen in Wasserwirtschaftsämter II umbenannt.
Kulturbauämter
Um die Versorgung der wachsenden Bevölkerung zu sichern, entstehen zusätzlich 21 Kulturbauämter. Sie kümmern sich um die Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktivität durch Förderung der Bodenkultur und betreuen die Wasserversorgungsanlagen von Verbänden und Gemeinden mit weniger als 1000 Einwohnern.
Ab 1941 erhalten die Kulturbauämter die Bezeichnung "Wasserwirtschaftsamt I".
Gründung Wasserwirtschaftsamt Traunstein
Zur Vereinfachung der Staatsverwaltung sollen alle Aufgaben und Zuständigkeiten rund ums Wasser bei einer einzigen Behörde liegen. Dafür gaben drei Ämter Aufgaben und Gebiete ab: das Straßen- und Flussbaumt Traunstein, das zukünftig nur noch Straßenbauamt heißt, das Wasserwirtschaftsamt I in Mühldorf und die Wasserwirtschaftsämter I und II in Rosenheim.
Am 1. April 1954 nimmt das neugegründete Wasserwirtschaftsamt Traunstein mit seinem Behördenleiter, Regierungsbauoberrat Friedrich Hohenner, die Arbeit auf.
Ein Team aus Wasserprofis
Das Wasserwirtschaftsamt Traunstein, inklusive der Flussmeisterstellen Traunstein, Piding und Salzach, beschäftigt heute etwa 150 Fachkräfte. Sie kommen aus verschiedenen Bereichen und meistern gemeinsam die vielfältigen Aufgaben der Wasserwirtschaft.