Hochwasserschutz Reit im Winkl
Zahlen und Fakten
Lage: Reit im Winkl
Fertigstellung: 2024, bereits vollendet
Kosten: 8,4 Millionen Euro
Projektziel: Schutz vor 100-jährlichem Hochwasser
Projektfortschritt
Wenn ein Wildbach ein ganzes Stück mitten durch den Ort fließt und von mehreren Bächen gespeist wird, dann ist ein guter Hochwasserschutz ganz besonders wichtig. In Reit im Winkl ist es der Hausbach, der unterirdisch durch den Ort verläuft und sowohl vom Lettengraben als auch vom Feichtlgraben Wasser erhält. Schadensereignisse in der Vergangenheit hatten gezeigt, dass das bestehende, aus Naturstein gemauerte Trapezgerinne am Hausbach, das im Ortszentrum zum Teil durch Straßen und Häuser überbaut ist, die geforderte Sicherheit nicht ausreichend gewährleisten konnte. Der Ausbau des Hochwasserschutzes hat 8,4 Millionen Euro gekostet. Die Finanzierung trägt zum überwiegenden Teil der Freistaat Bayern. Die Kommune beteiligt sich.
PROJEKTBESCHREIBUNG
Das Projekt umfasste eine ganze Reihe von Maßnahmen:- einen Geschiebe- und Wildholzrückhalt in den beiden Zubringern Feichtl- und Lettengraben,
- ein Einlaufbauwerk mit anschließender Verrohrung im Bereich der Hausbergstraße und dem Hausbachweg bis zur Birnbacherstraße,
- die Sanierung beziehungsweise den Ausbau des bestehenden Gerinnes in Kombination mit einem Hochwasserentlastungskanal und einem Fußweg ab der Birnbacherstraße bis zur Tiroler Straße,
- ein Tosbecken mit anschließender, naturnaher Ausgestaltung des Bachlaufs auf einer Länge von rund 150 Meern unterhalb der Tiroler Straße.
Projektausführung
Die Arbeiten hatten im März 2020 begonnen, mit dem Bau einer Sperre am Lettengraben. Sie sorgt dafür, dass Steine, Geröll und Schwemmholz zurückgehalten werden können. Der Bau für die benachbarte Geschiebe- und Wildholzrückhaltesperre am Feichtlgraben startete im September 2020. Die Arbeiten konnten Ende August 2021 abgeschlossen werden. Damit ist die Funktionskette Geschiebe- und Wildholzrückhalt oberhalb von Reit im Winkl an den drei Bächen Hausbach, Lettengraben und Feichtlgraben vollständig umgesetzt.
Die Arbeiten am Hausbach begannen mit der Errichtung des Tosbeckens und dem Ausbau des Bachbetts unterhalb der Tiroler Straße. Die Querung der Tiroler Straße stellte sich aufgrund der zahlreichen Sparten (Glasfaserkabel, Fernwärme- und Wasserleitungen etc.) wie erwartet als schwierig heraus. Die Straße konnte im August 2020 abschließend asphaltiert und damit deren einseitige Sperrung aufgehoben werden. Ebenso konnte bereits bachaufwärts der Tiroler Straße bis zur Birnbacher Straße der Hochwasserentlastungskanal verlegt und parallel dazu das bestehende Hausbachgerinne saniert und erneuert werden. Im Kreuzungsbereich Birnbacher Straße/Hausbachweg wurde ein Aufteilungsbauwerk errichtet. In diesem unterirdischen Bauwerk erfolgt die Aufteilung der aus dem Hochwasserkanal im Hausbachweg ankommenden Wassermenge auf das offene Mittelwassergerinne und auf den unterirdischen Hochwasserentlastungskanal. Der Bauabschnitt vom Hausbachweg bis zum Einlaufbauwerk ist seit Ende 2023 fertiggestellt.
- Übersichtslageplan Ausführung 2020 (PDF, nicht barrierefrei)







