Renaturierung Alz
Die Alz ist der Abfluss des Chiemsees. Von Seebruck fließt sie 63 Kilometer durch die Landkreise Traunstein und Altötting. Etwa auf Höhe von Marktl mündet sie in den Inn. Die Geschichte der Alz ist lang, geprägt von Regulierung und Begradigung. Beide Ideen finden ihren Ursprung im 19. Jahrhundert.
Zunächst steht der Schutz vor Hochwasser im Vordergrund. Später kommen wirtschaftliche Interessen dazu. Der Alzkanal wird ab 1916 genutzt, um Energie zu gewinnen. In der Folge startet die Ansiedlung der chemischen Industrie - der Beginn des bayerischen Chemiedreiecks.
Heute ist es Ziel der Wasserwirtschaft, die Alz als Lebensraum ökologisch aufzuwerten. Denn der Zustand des Flusses gilt als "mäßig", im Sinne der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Unter anderem gibt es zu wenige Fische und zu wenig verschiedene Fischarten. Deshalb ist es unser Anliegen, am und im Fluss neue Strukturen zu schaffen: So werden Uferverbauung abgetragen, neue Augräben und Seitenarme entstehen. Im Wasser verschwinden möglichst alle Bauten, die Fische nicht überwinden können. Durch diese Maßnahmen gibt es wieder unterschiedliche Strömungen, tiefere und seichtere Stellen wechseln sich ab. Wurzeln und Steine bieten Unterschlupf für Kleintiere und Fische.
Der Verein "Naturnahe Alz" unterstützt unsere Arbeit finanziell. Der Verein ist ein Zusammenschluss mehrerer Unternehmen aus dem bayerischen Chemiedreieck. Entstanden ist der Verein im Jahr 2012 als Konsequenz aus einem Chemieunfall in Gendorf, bei dem es zu einem großen Fischsterben an der Alz gekommen ist.

Bauabschnitt 1
Von Altenmarkt bis Tacherting haben wir den ökologischen Zustand der Alz verbessert. Dafür haben wir unter anderem einen trockengefallenen Seitenarm reaktiviert.
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Bauabschnitt 2
Auch Tacherting bis zur Mündung in den Inn haben wir den ökologischen Zustand der Alz verbessert. So haben wir auf einer Länge von 1700 Metern die Ufersicherung entfernt.
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