Gewässerrandstreifen
Unsere Flüsse, Bäche und Seen sind sensible Ökosysteme. Sie zu schützen und in ihrer hohen Qualität zu bewahren, ist ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag. In den vergangenen Jahrzehnten sind Äcker und gartenbauliche Nutzungen immer näher an die Gewässer herangerückt. Der wirtschaftliche Gewinn durch die zusätzliche Fläche ist zum Nachteil für die Gewässer geworden. Das Anlegen von Gewässerrandstreifen hingegen wirkt sich in vielfältiger Weise positiv auf unsere Gewässer und die Natur im Allgemeinen aus:
- Gewässerrandstreifen wirken als Puffer. Sie halten Schadstoffe wie Pflanzenschutz- oder Düngemittel auf, ehe diese in das Gewässer gelangen können. Das ist gut für die Wasserqualität, aber auch für das Leben im Fluss oder Bach – und beeinflusst nicht zuletzt auch die Qualität unseres Trinkwassers.
- Gewässerrandstreifen bedecken die Bodenoberfläche und schützen damit vor Erosionen, wenn es stark regnet oder sich Hochwasser gebildet hat.
- Sie helfen dabei, Nährstoffe und Feinmaterial bei Hochwasser zurückzuhalten. Gelangen diese Stoffe in das Gewässer kommt es zu einem erhöhten Wachstum von Algen und Wasserpflanzen. Das verringert wiederum die Artenvielfalt in unseren Flüssen und Bächen.
- Bäume und Sträucher, die auf Gewässerrandstreifen stehen, beschatten das Gewässer. Das ist im Zuge des Klimawandels bei hohen Temperaturen ein wertvoller Effekt, denn das Wasser heizt sich weniger stark auf.
- In den Gehölzen selbst finden Tiere Lebens- und Rückzugsraum.
- Gewässerrandstreifen gliedern nicht nur die Landschaft, sie vernetzen auch die einzelnen Teile einer Landschaft und damit der Lebensräume.
Durch das Volksbegehren "Rettet die Bienen" wurde in Bayern 2019 die gesetzliche Verpflichtung zur Einhaltung von Gewässerrandstreifen eingeführt. Das Bayerische Naturschutzgesetz, Artikel 16, verbietet die acker- und gartenbauliche Nutzung von Uferbereichen natürlicher Gewässer in einer Breite von mindestens fünf Metern, bei staatlichen Flächen von mindestens zehn Meter von der Uferlinie (Gewässerrandstreifen). Wir waren in unseren drei Landkreisen knapp drei Jahre unterwegs um vor alle Gewässer vor Ort in Augenschein zu nehmen und die Gewässer nach einheitlichen Kriterien einzustufen.
Die aktuelle Gewässerrandstreifenkulisse, finden Sie hier: