Renaturierung Alz
Von Altenmarkt bis Tacherting
Zahlen und Fakten
Lage: zwischen Altenmarkt und Tacherting
geplante Fertiglstellung: 2026
Kosten: 600.000 Euro
Projektfortschritt
Projektbeschreibung
Der ökologische Zustand der Alz bei Altenmarkt, Trostberg und Tacherting gilt als "mäßig". Das muss sich ändern, denn die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) schreibt vor, dass alle Gewässer in Europa bis zum Jahr 2027 einen "ökologisch guten Zustand" erreicht haben müssen. Wir haben daher ein Bündel an Maßnahmen geschnürt, die dazu dienen, den Fluss ökologisch aufzuwerten. So sind unter anderem Maßnahmen zur Renaturierung geplant. Außerdem sollen strukturelle Veränderungen im Gewässer dafür sorgen, dass sich vor allem Fische dort wieder ansiedeln. Das ist wichtig, denn die Zahl der Fische und die Anzahl der Arten in einem Gewässer gelten nach WRRL als wichtiges Kriterium zur Beurteilung des ökologischen Zustands.
Projektausführung
Wir setzen in mehreren Bauabschnitten unterschiedliche ökologische Maßnahmen um:
- Im Winter 2023/2024 haben wir einen trockengefallenen Seitenarm der Alz bei Altenmarkt reaktiviert. Der neue Seitenarm ist 240 Meter lang und befindet sich direkt unterhalb der Brücke der Bundesstraße 299. Verschiedene Fischarten finden hier zwischen Wurzelstöcken einen Rückzugsraum sowie einen Ort zur Laichablage. Neu angelegt ist zudem eine Insel. Sie bietet beste Bedingungen für verschiedene Vogelarten, wie den Uferläufer oder Eisvogel.
- Strukturmaßnahmen im Gewässer sollen punktuelle Verbesserungen bringen. So sorgen im Fluss eingebrachte Raubäume, Wurzelstöcke und Steinverbauungen für unterschiedliche Strömungsverhältnisse. In ruhigeren Bereichen fühlen sich zum Beispiel Jungfische wohl.
- Vorhandene Querbauwerke werden umgebaut: Anstelle der Abstürze sollen beispielsweise Sohlrampen den Fischaufstieg erleichtern und für die Durchgängigkeit des Gewässers sorgen. Die Fische in der Alz sollen sich dank dieser Durchgängigkeit neue Lebensräume erschließen können.
- Viel passiert ist auch am Zusammenfluss von Alz und Traun am Alz-Traun-Spitz, entlang der Alz-Kurve sowie, ein Stück flusssaufwärts, rund um das Alz-Knie: Am Alz-Traun-Spitz ist die Betontreppe ausgebaut, der Zugang zum Gewässer bleibt aber erhalten. Der Spitz selbst wurde abgeflacht, so kann die Alz den Spitz überfließen. Ein Vorteil, denn die Alz kann dann das Geschiebe aus der Traun abtransportieren, das diese bei Hochwasser oft mit sich führt.
- Das Absenken des Spitzes wird positive Effekte haben auf das Geschehen in der Innenkurve der Alz. Die Zahl der Uferanbrüche wird zurückgehen, die Verlandung wird weniger werden.
- Neu geschaffene Inseln lenken die Strömung und bieten Lebensraum, etwa für Wasservögel wie den Flussuferläufer.
- Zwischen Alz-Knie und Traunmündung ist auf einer Länge von rund 300 Metern die Uferverbauung ausgebaut. Die Alz bekommt mehr Raum und kann nun auch in die Auwälder fließen.


