No-Regret-Maßnahmen im Bereich Lebenau
Zahlen und Fakten
Lage: zwischen Salzachschleife und Kraftwerk Lebenau
geplante Fertigstellung: 2026
geschätzte Kosten Uferrückbau:1,3 Millionen €
geschätzte Kosten Sicherung offenes Deckwerk: 600.000 €
Die Kosten teilen sich Bayern und die Republik Österreich.
Projektfortschritt
Projektbeschreibung
Auch im Bereich Lebenau, zwischen Laufen und Fridolfing, soll die Salzach wieder mehr Raum bekommen. Ähnlich wie bei der bereits umgesetzten Maßnahme nördlich von Tittmoning, soll die Uferbefestigung auf der bayerischen Seite auf einer Länge von rund drei Kilometern entfernt werden. Damit bildet der Abschnitt zwischen der Laufener Salzachschleife und dem Kraftwerk Lebenau die zweite Phase der "No-Regret-Maßnahmen" an der Salzach. Ziel dieser Maßnahmen ist es, das Eintiefen der Gewässersohle zu bremsen und zugleich die Renaturierung voranzutreiben, ohne der aktuell diskutierten Wasserkraftnutzung wenige Kilometer flussabwärts vorzugreifen.
Unmittelbar stromauf dieses Bereichs sind wir mit einer weiteren Aufgabe befasst: der Sicherung des offenen Deckwerks. Zur Sohlstabilisierung wurde hier bereits in den Jahren 2008 bis 2009 auf einer Länge von 500 Metern eine flächige Sohlsicherung aus Wasserbausteinen eingebaut. Ziel war es, die bestehenden Hochwasserschutzdeiche und -mauern, wie auch die Brücken in Laufen/Oberndorf langfristig zu sichern. Um die Arbeiten zügig abzuschließen, wurde damals am Ende der bereits gesicherten Strecke als Abschluss ein Querriegel zum Schutz vor rückschreitender Erosion eingebaut. Die Sicherung des offenen Deckwerks haben wir durch mehrere Stützschwellen ergänzt, da unterhalb des Querriegels deutliche Auskolkungen zu beobachten waren. Zeitlich und logistisch orientieren sich diese Arbeiten an der Ausführung der oben beschriebenen No-Regret-Maßnahme: Die dort ausgebauten Steine wurden möglichst ohne Zwischenlagerung weiter zum offenen Deckwerk transportiert und dort eingebaut.
Hiweise für Fußgänger, Radfahrer und Bootsfahrer
- Die Uferwege sowie Wege in den Auwald sind während der Bauzeit für Spaziergänger und Radfahrer gesperrt. Entsprechende Sperren werden etwa bei Flusskilometer (Fkm) 46,0 und beim Kraftwerkskanal (Bauzaun) errichtet. Auch die Wege von der JVA Lebenau und der Firma Kraller hinunter zur Salzach sind gesperrt. Schilder weisen auf die Sperrungen hin. Ein Bauzaun ist nicht aufgestellt, da betroffene Grundstückseigentümer die Möglichkeit haben sollen zu ihren Grundstücken zu gelangen. Es ist aber auf den Baustellenverkehr zu achten.
- Für den Radweg an der Salzach wird eine großräumige Umleitung entlang der Bundesstraße ausgeschildert. Hinweistafeln weisen den Weg.
- Auch der Uferweg zwischen Untergeisenfeld und dem Kraftwerk Lebenau wird zeitweise gesperrt, Hinweistafeln weisen den Weg. Hier ist mit Lkw-Verkehr zu rechnen, weil Steine zwischen unserer Lagerfläche bei Untergeisenfelden und der Baustelle hin und her transportiert werden.
- Für Bootsfahrer ist die Salzach im Bereich der Lebenau während der Bauzeit nicht befahrbar: Es besteht Lebensgefahr, insbesondere bei Fkm 45,7. Schilder weisen auf die Situation hin. Der Bereich der Baustelle zwischen Fkm 41,5 und Fkm 43,0 ist für Bootsfahrer nicht explizit gesperrt, aber als Gefahrenstelle ausgeschildert, da hier Arbeiten am linken (bayerischen) Ufer stattfinden. Ein Einstieg ist in diesem Bereich aber zumindest auf bayerischer Seite nicht möglich, da die Uferwege gesperrt sind.
Projektausführung
Für den No-Regret-Maßnahmenbereich Lebenau haben wir im Winter 2023/2024 die Entwurfsplanung fertiggestellt. Geplant ist der Rückbau der Ufersicherung und eine geringfügige Aufweitung. Um die Salzach in einen besseren ökologischen Zustand zu überführen, bauen wir im Aufweitungsbereich Strukturelemente wie Wurzelstücke und Totholz ein. Zudem schütten wir Kies- beziehungsweise Sandbänke auf. Dazu verwenden wir das Material, das wir am Ufer ausgebaut haben.
Die Maßnahme soll vor allem dem Lebensraum für Fische zugutekommen. Die weitere Aufweitung der Salzach soll dann über die kommenden Jahrzehnte eigendynamisch erfolgen: Je höher der Wasserstand ist, umso größere Teilbereiche des Ufers werden abgetragen.
Der neue Weg entlang der Salzach führt über den bestehenden Forstweg im Auwald. Zum Schutz des Ausleitungskanals des Kraftwerks Lebenau am Westufer der Salzach wird ein Abschlussbauwerk aus Steinen errichtet. Sollte der Fluss die Böschungen in diesem Bereich bis dorthin abtragen, bilden die Steine einen Riegel, der den Kanal sichert.




