No-Regret-Maßnahmen im Bereich Lebenau
Zahlen und Fakten
Lage: zwischen Salzachschleife und Kraftwerk Lebenau
geplante Fertigstellung: 2026
geschätzte Kosten Uferrückbau:1,7 Millionen €
geschätzte Kosten offenes Deckwerk: 500.000 €
Projektfortschritt
Projektbeschreibung
Auch im Bereich Lebenau, zwischen Laufen und Fridolfing, soll die Salzach wieder mehr Raum bekommen. Ähnlich wie bei der bereits umgesetzten Maßnahme nördlich von Tittmoning, soll die Uferbefestigung auf der bayerischen Seite auf einer Länge von rund drei Kilometern entfernt werden. Damit bildet der Abschnitt zwischen der Laufener Salzachschleife und dem Kraftwerk Lebenau die zweite Phase der "No-Regret-Maßnahmen" an der Salzach. Ziel dieser Maßnahmen ist es, das Eintiefen der Gewässersohle zu bremsen und zugleich die Renaturierung voranzutreiben, ohne der aktuell diskutierten Wasserkraftnutzung wenige Kilometer flussabwärts vorzugreifen.
Unmittelbar stromauf dieses Bereichs sind wir mit einer weiteren Aufgabe befasst: der Sicherung des offenen Deckwerks. Zur Sohlstabilisierung wurde hier bereits in den Jahren 2008 bis 2009 auf einer Länge von 500 Metern eine flächige Sohlsicherung aus Wasserbausteinen eingebaut. Ziel war es, die bestehenden Hochwasserschutzdeiche und -mauern, wie auch die Brücken in Laufen/Oberndorf langfristig zu sichern. Um die Arbeiten zügig voranzubringen, wurde damals am Ende der bereits gesicherten Strecke als Abschluss ein Querriegel zum Schutz vor rückschreitender Erosion eingebaut. Die Sicherung des offenen Deckwerks soll nun ergänzt werden, da seit kurzem unterhalb des Querriegels deutliche Auskolkungen zu beobachten sind. Zeitlich und logistisch sollen sich diese Arbeiten an der Ausführung der oben beschriebenen No-Regret-Maßnahme orientieren: die dort ausgebauten Steine sollen möglichst ohne Zwischenlagerung weiter zum Offenen Deckwerk transportiert und dort eingebaut werden.
Projektausführung
Für den No-Regret-Maßnahmenbereich Lebenau haben wir im Winter 2023/2024 die Entwurfsplanung fertiggestellt. Geplant ist der Rückbau der Ufersicherung und eine geringfügige Aufweitung. Um die Salzach in einen besseren ökologischen Zustand zu überführen, bauen wir im Aufweitungsbereich Strukturelemente wie Wurzelstücke und Totholz ein. Zudem schütten wir Kies- beziehungsweise Sandbänke auf. Dazu verwenden wir das Material, das wir am Ufer ausgebaut haben.
Die Maßnahme soll vor allem dem Lebensraum für Fische zugutekommen. Die weitere Aufweitung der Salzach soll dann über die kommenden Jahrzehnte eigendynamisch erfolgen: Je höher der Wasserstand ist, umso größere Teilbereiche des Ufers werden abgetragen.
Der neue Weg entlang der Salzach führt über den bestehenden Forstweg im Auwald. Zum Schutz des Ausleitungskanals des Kraftwerks Lebenau am Westufer der Salzach wird ein Abschlussbauwerk aus Steinen errichtet. Sollte der Fluss die Böschungen in diesem Bereich bis dorthin abtragen, bilden die Steine einen Riegel, der den Kanal sichert.
Im September 2024 wurde das Vorhaben genehmigt. Die Arbeiten haben Anfang November begonnen.