Revitalisierung Bergener Bach
Zahlen und Fakten
Lage: Bergen
geplante Fertigstellung: 2027
Kosten: gesamt 150.000 €
Projektfortschritt
Projektübersicht
Bessere Lebensbedingungen für Fische wollen wir im Bergener Bach schaffen, einem ausgebauten Wildbach. Außerdem soll das Gewässer flussabwärts eine hindernisfreie Anbindung an den Chiemsee erhalten. Beides bringt positive Effekte für den Lebensraum Bach. Nach und nach, in einzelnen Bauabschnitten, wollen wir auf diese Weise eine Gewässerstrecke mit einer Länge von 11,5 Kilometern revitalisieren. Ziel ist es, dass Fische vom Bergener Bach in den Chiemsee (Hirschauer Bucht) ziehen können. Revitalisierung und Vernetzung bilden die beiden Säulen unseres Projekts. Wir haben es eng abgestimmt mit dem Wasser- und Bodenverband Bergen sowie der Gemeinde Bergen.
Projektbeschreibung
Der erste Bauabschnitt
Ende März 2025 beginnt der erste, 300 Meter lange Bauabschnitt. Start ist an der Kläranlage in Bergen, Ende an der Mündung des Schlagbachs. Vorgesehen sind folgende Arbeiten:
- Sechs Querriegel im Wasser werden in Sohlgleiten umgebaut. Sie sollen ermöglichen, dass die Fische wie über eine Rutsche den Bach hinauf- oder hinuntergleiten und sich neue Laich- und Lebensräume erschließen können.
- Der Bach soll in diesem Abschnitt einen naturnahen, geschwungenen Lauf bekommen. Damit erreichen wir, dass das Wasser seine Richtung wechseln kann. In der Folge entstehen unterschiedliche Strömungsverhältnisse. Fische mögen das.
- Im Wasser verankern wir Treibholz. Das bietet Fischen willkommene Rückzugsmöglichkeiten.
- Die Ufer werden mit Steinen verstärkt, um Erosionen zu vermeiden.
- Um das Wasser zu bündeln, werden wir den Bach nicht aufweiten. So können Gumpen entstehen, die auch bei wenig Niederschlag Wasser führen.
- Entlang der Ufer pflanzen wir vereinzelt Weiden und Schwarzerlen. Sie helfen Erosionen zu vermeiden. Außerdem spenden sie Schatten. Ohne solche Beschattungen würde sich das Wasser im Sommer stark erwärmen.
Ist das erste Teilstück fertiggestellt, wollen wir in nachfolgenden Abschnitten die Durchgängigkeit der gesamten Gewässerstrecke herstellen, vom Bergener Bach über den Rothgraben bis in den Chiemsee/Hirschauer Bucht. Deshalb werden zusätzlich zu den ersten sechs Querbauwerken weitere 14 Abstürze umgebaut. Fische wie Koppe, Bachforelle und Elritze sollen nach und nach die oberen Bereiche des Baches besiedeln. Im Unterlauf werden verstärkt Wanderfische wie Nase und Äsche erwartet. Andere, zum Beispiel die Seeforelle, könnten aus dem Chiemsee einwandern und sich neue Areale zur Laichablage erschließen.
Aus den Erfahrungen und Erkenntnissen die dort gewonnen werden, wird das Wasserwirtschaftsamt seine weitere Arbeit in und an der Gewässerstrecke aufbauen. Das wiederum entspricht den Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtline. Sie schreibt vor, dass alle Gewässer in Europa bis zum Jahr 2027 einen „guten ökologischen Zustand“ erreichen müssen. Als Bewertungskriterien werden dabei unter anderem die Zahl der Fische sowie der Fischarten herangezogen