Revitalisierung Bergener Bach
Zahlen und Fakten
Lage: Bergen
geplante Fertigstellung: 2027
Kosten: gesamt 150.000 €
Projektfortschritt
Projektübersicht
Bessere Lebensbedingungen für Fische wollen wir im Bergener Bach schaffen, einem ausgebauten Wildbach. Außerdem soll das Gewässer flussabwärts eine hindernisfreie Anbindung an den Chiemsee erhalten. Beides bringt positive Effekte für den Lebensraum Bach. Nach und nach, in einzelnen Bauabschnitten, wollen wir auf diese Weise eine Gewässerstrecke mit einer Länge von 11,5 Kilometern revitalisieren. Ziel ist es, dass Fische vom Bergener Bach in den Chiemsee (Hirschauer Bucht) ziehen können. Revitalisierung und Vernetzung bilden die beiden Säulen unseres Projekts. Wir haben es eng abgestimmt mit dem Wasser- und Bodenverband Bergen sowie der Gemeinde Bergen.
Projektbeschreibung
Der erste Bauabschnitt
Der erste, 300 Meter lange Bauabschnitt ist erfolgreich abgeschlossen. Die nun revitalisierte Strecke beginnt an der Kläranlage in Bergen und endet an der Mündung des Schlagbachs. Folgendes haben wir umgesetzt:
- Sechs Querriegel im Wasser sind in Sohlgleiten umgebaut. Sie ermöglichen, dass die Fische wie über eine Rutsche den Bach hinauf- oder hinuntergleiten und sich neue Laich- und Lebensräume erschließen können.
- Der Bach hat in diesem Abschnitt einen naturnahen, geschwungenen Lauf bekommen. Damit erreichen wir, dass das Wasser seine Richtung wechseln kann. In der Folge gibt es nun auch unterschiedliche Strömungsverhältnisse. Fische mögen das.
- Im Wasser haben wir Treibholz verankert. Das bietet Fischen willkommene Rückzugsmöglichkeiten.
- Die Ufer sind mit Steinen verstärkt, um Erosionen zu vermeiden.
- Um das Wasser zu bündeln, haben wir den Bach nicht aufgeweitet. Auf diese Weise sind Gumpen entstanden, die auch bei wenig Niederschlag Wasser führen.
- Entlang der Ufer stehen nun Weiden und Schwarzerlen. Sie helfen Erosionen zu vermeiden. Außerdem spenden sie Schatten. Ohne solche Beschattungen würde sich das Wasser im Sommer stark erwärmen.
Im Herbst 2025 beginnen wir mit der Fortsetzung des Projekts: Wir wollen die Durchgängigkeit der gesamten Gewässerstrecke herstellen, vom Bergener Bach über den Rothgraben bis in den Chiemsee/Hirschauer Bucht. Deshalb werden zusätzlich zu den ersten sechs Querbauwerken weitere 14 Abstürze umgebaut. Fische wie Koppe, Bachforelle und Elritze sollen nach und nach die oberen Bereiche des Baches besiedeln. Im Unterlauf werden verstärkt Wanderfische wie Nase und Äsche erwartet. Andere, zum Beispiel die Seeforelle, könnten aus dem Chiemsee einwandern und sich neue Areale zur Laichablage erschließen.
Aus den Erfahrungen und Erkenntnissen die dort gewonnen werden, wird das Wasserwirtschaftsamt seine weitere Arbeit in und an der Gewässerstrecke aufbauen. Das wiederum entspricht den Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtline. Sie schreibt vor, dass alle Gewässer in Europa bis zum Jahr 2027 einen „guten ökologischen Zustand“ erreichen müssen. Als Bewertungskriterien werden dabei unter anderem die Zahl der Fische sowie der Fischarten herangezogen.