Hochwasserschutz Tennbodenbach
Zahlen und Fakten
Lage: Marquartstein
geplante Fertigstellung: 2028
Kosten: noch offen
Projektziel: Schutz vor 100-jährlichem Hochwasser
Projektfortschritt
Wer rund um die Talstation der Seilbahn zur Hochplatte wandert, kennt den Tennbodenbach. Ein Wildbach, der leise vor sich hinfließt. Der aber gefährlich werden kann, vor allem für die Menschen, die in Niedernfels und Piesenhausen wohnen. Die beiden Ortsteile der Gemeinde Marquartstein wären besonders betroffen, wenn starke Regenfälle zu Hochwasser oder im Extremfall zu Murabgängen im Bach führten.
Projektbeschreibung
Um Leib und Leben besser zu schützen und hohe Sachschäden zu vermeiden, planen wir auf Höhe der Talstation den Bau eines umfangreichen Hochwasserschutzes. Als sein Herzstück wird ein großes Geschiebe- und Wildholz-Rückhaltebecken entstehen, das dem bestehenden Becken vorgeschaltet wird. Zusammen mit dem geplanten Gewässerausbau im Anschlussbereich sollen die bestehenden Siedlungsbereiche vor einem 100-jährlichen Hochwasser geschützt werden.
Projektausführung
Bisher sehen die Planungen folgende Schritte vor:- Unterhalb der bestehenden Wildbachsperre wird der Tennbodenbach in ein neues Bachbett geführt.
- Im Bach entstehen fünf neue Querbauwerke. Geröll und Totholz sollen über das neue Bachbett in ein, ebenfalls neues, Rückhaltebecken transportiert und dort aufgefangen werden. Das Becken wird bis zu sechs Meter tief und mit einem Volumen von rund 15.000 Kubikmetern angelegt.
- Ein Auslauf samt Rechen soll dafür sorgen, dass sich im Becken die gesamten Geschiebe- und Schwemmholzmengen sammeln, so dass am Ende lediglich Wasser in das nachfolgende, alte Rückhaltebecken fließt, das hinter dem Trinkwasser-Hochbehälter der Gemeinde liegt.
- Ein Ablenkdamm aus Wasserbausteinen wird parallel zum Tennbodenbach gebaut, in Fließrichtung rechts. Seine Aufgabe ist es, das Areal Richtung Seilbahn und Parkplatz im Extremfall auch vor einem Murgang zu schützen.
- Auf Grund des geplanten Umbaus muss die Wanderwegbrücke am Parkplatz der Talstation abgerissen werden. Die neue, stabilere Querung über den Bach entsteht dann zwischen den neuen Querbauwerken.
Dort, wo das Rückhaltebecken liegen wird, wurden Ende 2021 zahlreiche Bohrungen, Sondierungen und Schürfe gemacht, um den Baugrund zu erkunden. Ein entsprechender Bauentwurf für das Vorhaben wurde im September 2023 fertiggestellt. Im Anschluss beginnt zunächst die haushaltsrechtliche Genehmigung. Erst dann kann das öffentlich-rechtliche Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden. Der Baubeginn hängt maßgeblich von der Verfahrensdauer ab.



