Hochwasserschutz Grundbach
Zahlen und Fakten
Lage: Surberg/Ortsteil Au
geplante Fertigstellung: noch offen
Kosten: 1,6 Millionen Euro
Projektziel: Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser, plus eines Geschiebezuschlags von zehn Prozent sowie eines Klimazuschlags von 15 Prozent.
Projektfortschritt
Das Hochwasser vom August 2020 hat gezeigt, wie schnell der Grundbach und sein Zubringerbach, der Schwaigergraben, im Surberger Ortsteil Au zur Gefahr werden können. Unser Ziel ist es daher, die Menschen sowie ihr Hab und Gut vor einem 100-jährlichen Hochwasser zu schützen, in Au, aber auch im Gewerbegebiet Burghartswiesen, entlang der B304 in diesem Bereich sowie in den Siedlungsbereichen in Richtung Traunstein. Dies ist umso wichtiger, als viele Gebäude sehr nah an das Gerinne des Gewässers heranreichen. Baubeginn wird im Jahr 2027 sein.
Projektbeschreibung
Um den vielfältigen Gegebenheiten gerecht zu werden, planen wir mit verschiedenen Bauwerken, die sich im Hochwasserschutz bewährt haben. Dabei ist es auch wichtig, das Geschehen oberhalb von Au im Blick zu behalten. Denn hier führt der Schwaigergraben bei Hochwasser nicht nur Wasser mit sich, sondern auch erhebliche Mengen an Geschiebe und Wildholz. Diese Feststoffe können sich im Mündungsbereich ablagern oder sogar in den Grundbach fließen. Erschwerend kommt im Falle eines Hochwassers hinzu, dass das Gerinne des Grundbach im Ortsteil Au an einigen Stellen nicht genug Wasser aufnehmen kann.
Projektausführung
Die gesamten Maßnahmen für den Ortsteil Au erstrecken sich auf einer Länge von etwa 335 Metern entlang des Grundbachs. Für den Schwaigergraben sind Maßnahmen auf einer Länge von rund 60 Metern vorgesehen. Eingriffe in das Orts- und Landschaftsbild sollen so gering wie möglich ausfallen. Baubeginn wird im Osten des Surberger Ortsteils sein.
Folgende Maßnahmen sind geplant:
- Leitdeich: Südwestlich des Gewerbegebiets entsteht ein Deich, der das Wasser in ein östlich gelegenes Feld umleiten soll. Damit lässt sich auch ein Schutz der B304 erreichen. Der 75 Meter lange Deich wird in seiner Höhe dem Gelände angepasst und variiert in der Höhe zwischen 1,25 Metern und 1,75 Metern. Die Deichkrone wird eine Breite von zwei Metern aufweisen.
- Hochwasserschutz-Mauer: Auf der Trasse der bestehenden Anlage wird eine Hochwasserschutz-Mauer errichtet, ihre Höhe beträgt zwischen 1,00 Meter und 1,20 Meter.
- Flutmulde: Auf Höhe des Deiches wird westlich eine Flutmulde eingerichtet. In sie kann das Wasser im Hochwasserfall abfließen.
- Neubau der Brücke: Die bestehende Brücke ist rund 2,50 Meter breit. Direkt unterhalb der Brücke befindet sich ein 1,00 Meter hoher Sohlabsturz. Um die Sohle des Grundbachs durchgängig gestalten zu können, wird der Absturz durch eine Rampe ersetzt. Dadurch wird der Wasserspiegel im Bereich der Brücke reduziert. Die Brücke selbst wird abgebrochen und, angepasst an die veränderten Gegebenheiten, neu aufgebaut. Der Neubau wird eine Breite von 3,50 Metern aufweisen. Die Fahrbahnbreite wird drei Meter betragen.
- Spundwand: Außerhalb des Auwaldes wird eine Spundwand vor Geschiebe und Wasser schützen. Auf einer Länge von rund 145 Metern wird sie im Durchschnitt eine Höhe von 1,80 Meter erreichen. Im Bereich der bestehenden Gebäude wird die Spundwand auf einer Höhe von 1,25 Metern mit einem Kopfbalken versehen. Der Abstand zu den Gebäuden beträgt mindestens 2,50 Meter. Die Spundwand wird linksufrig in den Schwaigergraben gezogen.
- Geschiebe- und Wildholz-Rückhalt: Oberhalb der Bebauung in Au entsteht im Schwaigergraben ein Geschiebe- und Wildholz-Rückhalt, da bekannt ist, dass der kleine Bach bei Hochwasser sehr viel Geröll und totes Holz mitsichführen kann. Das ist vor allem im Mündungsbereich des Schwaigergrabens in den Grundbach gefährlich: Hier drohen Verklausungen. Der Rückhalt wird ein Fassungsvermögen von rund 380 Kubikmetern haben. Direkt unterhalb des Bauwerks entsteht zudem ein Tosbecken. Beide Schutzvorrichtungen befinden sich im FFH-Gebiet "Oberes Surtal und Urstromtal Höglwörth". Die Entscheidung für diese Lage ist abgestimmt mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
- Leitdeich in Hinterleiten: Rechts der B304, etwas außerhalb des Ortsteils Au, wird auf Höhe der Siedlung Hinterleiten ein Leitdeich angelegt. Der Radweg dort bleibt erhalten und wird direkt über die Geländeerhöhung geführt.
- Übersichtssplan aller Maßnahmen (PDF, nicht barrierefrei, 1,18 MB)
